Meine Geschichte und warum ich heute stehe, wo ich stehe
Andreas Markus Marrer, geb. 18.10.1977 in Graz
Eltern: Veronika und Martin
Veronika geb. Primus, Eibiswald
Martin Marrer , Solothurn, Schweiz
Mama starb leider viel zu früh, 1986 im Alter von 39 Jahren
Geschwister: Daniel Marrer, 28.6.1980
Meine Kindheit bleibt unvergessen
Aufgewachsen bin ich in Kleinradl bei Eibiswald mit meinem Bruder Daniel und meinen beiden Cousins Michael und Reinhold. Wir vier Jungs waren bekannt als „ Die Korpnbuam“ - ob im Winter beim Schi-Schlitten-Bobfahren oder Sackrutschen, Oaschblattl gab es noch nicht, wo alle Nachbarn eingeladen wurden zum Piste Treten oder im Sommer bei verrückten Versuchen, alles was Räder hatte als Fahrzeug zu benutzen. Verletzt wurde fast nie jemand, soweit ich mich erinnern kann, ein Knochenbruch meines Bruders und eine Gehirnerschütterung von mir.
Meine Tante und Onkel hatten einen Bauernhof, da ging es ab! Uns wurde nie langweilig, Kühe, Schafe, Hühner, Schweine, Hund und Katz, da gab es immer genug Arbeit. Natürlich wurden auch Versuche gestartet, wie Schafe oder Kühe reiten. Auch im Stall gab es einen Wettbewerb zwischen mir und Michael: wer schneller eine Kuh Melken kann! Meistens musste ich mich meinem Cousin geschlagen geben. Es gibt nix schöneres als am Land und an einem Bauernhof aufzuwachsen. Ewig unvergessen!
Das nächste Kapitel - die Lehre
Langsam war die 9-jährige Schulzeit vorüber. Der nächste Lebensabschnitt stand an: die Lehre. Das Kochen wurde mir ein wenig in die Wiege gelegt. Da mein Papa Koch war, standen zwei Berufe zur Wahl: Elektriker oder Koch/Kellner. Ich entschied mich für die Koch/Kellner Lehre im Restaurant Karpfenwirt in Sankt Martin im Sulmtal. Nach der 4-jährigen Ausbildung zum Koch und Kellner mit der anschließenden Lehrabschlussprüfung, welche ich mit Auszeichnung bestand, war mir klar, jetzt so schnell wie möglich ins Bundesheer. Nach 9 Monaten in Gratkorn, Straß und Arnfels hab ich abgerüstet. Endlich!
Los geht's mit der Saison-Arbeit
Dann endlich ging es los, erste Sommer Saison in Klopein/Sankt Kanzian, Hotel Krainz.
Da meine halbe Familie in der Schweiz lebt, war mir schnell klar, ich muss da auch hin. Winter 98/99 in Posta Veglia „Pöstli Laax" als Jungkoch.
Sommer 99 in Meggen/Luzern Hotel Restaurant Kreuz, Jungkoch.
Winter 99/00 im Hotel Sunstar in Wengen, Chef Pâtissier.
Da hab ich noch so eine verrückte Erinnerung , Steffen mein damaliger Kollege und ich nach einem Disco Besuch in Wengen: 2-3 Bierchen waren es schon, bevor uns die Idee kam auf einem umgedrehten Tisch, den wir „zufällig“ um vier Uhr morgens vor der Disco fanden; ich vorne, Steffen hinten, rasten wir auf dem Tisch Richtung Wengen hinunter, des woa a Gaudi! In der Nachmittagspause war immer gemeinsames Schifahren angesagt, die gesamte Küchencrew war auf der Piste.
Ob Lauberhorn hinunter oder rüber nach Grindelwald, wir haben alles versucht.
Zurück in Österreich, Sommer 2000 arbeitete ich im Golfrestaurant Fischer „ Fischerhaus“ Mossburg in Pörtschach als Souschef.
Von Dezember 2000 bis Dezember 2001 in Bad Hofgastein im Hotel Palace als Souschef.
Mein Trip nach Australien
2002 Jänner bis März Australien Trip, leider bekam ich kein Visum, wer weiß wo ich heute sonst wäre. In Australien hatte ich schon mein nächstes Ziel vor Augen, Schottland, ein Kindheitstraum! Als ich als Jungendlicher "Braveheart" sah, hinterließ dieser Film einen bleibenden Eindruck. Ab nach Schottland hieß es und von April 2002 bis November 2002, arbeitete ich im Westin Turnberry Resort, mittlerweile Hotel Trump Turnberry Resort als Chef de Partie-Rotissiere.
Zurück in Österreich; „eine“ Wintersaison in Schladming dachte ich mir; Denkste, Schladming hat mich gefesselt - warum? Ein Leben im Paradies, was will man(n ;)) mehr. Ich konnte hier meinen Beruf ausüben, meine Leidenschaften leben; MTB-Enduro, Schifahren, Schitouren, Wandern, Fliegenfischen, fand schnell Anschluss und neue Freunde.
Es folgten 3 Jahre im Hotel Pichlmayrgut als Souschef und danach 2005-2007 Alte Post Schladming. Als Küchenchef war der Druck für mich und meinen Körper wohl eine zu große Herausforderung - so musste ich mich schlussendlich geschlagen geben. Leider wurde ich auch ein wenig zum Choleriker, und griff gerne zum Alkohol, worauf ich heute sicher nicht stolz bin.
2007-2008 zurück im Pichlmayrgut als Souschef
2008-2010 Küchenchef im Alpine Life Resort Lürzerhof in Untertauern
2010-2013 Café zum Sepp, Hintertux im Zillertal
2013 -2021 Panoramahotel Gürtl Haus im Ennstal, Küchenchef.
Perfektionismus hat auch seine Schattenseiten
Leider hatte ich es im Sommer 2021 übersehen - es erfolgte eine Erschöpfungsdepression, von einer Sekunde auf die andere ging nichts mehr. Mein Kopf fühlte sich an wie ein Waschbecken das so voll war und Wasser ständig überläuft.
Deshalb auch der nächste Lebensabschnitt, meine eigene Firma, ganz nach dem Motto "klein aber fein". Ich wurde oft gefragt, Andy, weshalb machst du dich nicht selbständig? Die Antwort hatte ich mit einer Gegenfrage beantwortet: "Nenne mir 3 Gründe, warum ich das tun sollte" - und ich bekam nie eine vollständige Antwort. Ich dachte mir, wenn selbständig, dann alleine als One Man Show!
Die Umsetzung - aus One Man Show wird One MAAN Show
So kam es zu meiner Idee, welche ich eigentlich schon Jahre im Kopf habe. Es brauchte rückblickend einen Auslöser - diesen absoluten Tiefpunkt in meinem Leben, sonst hätte ich es nicht getan. Und so wurde aus einer One Man Show und meinen Initialen MA(rrer) AN(dreas) auch One MAAN Show.
Und heute bin ich stolz darauf, es verwirklicht zu haben, auf den vielen Zuspruch und bedanke mich für die ersten Aufträge, die schön langsam reintrudeln. Das wichtigste für mich ist und bleibt aber, dass ich mit meiner One MAAN Show Genuss-Liebhabern einen schönen kulinarischen Abend bereiten kann - im Miteinander und in der Gemeinschaft - und das ist das, was wirklich zählt im Leben!